In der EEH folgen wir einem integrativen Modell, indem wir sowohl mit den Säuglingen als auch den Eltern arbeiten. In der Begleitung der Säuglinge nutzen wir ultraleichte Körperberührungen und Streichungen, um die emotionale Öffnungs- und Bindungsbereitschaft des Säuglings zu fördern. Dabei stimulieren die Körperberührungen jene Bereiche unseres Nervensystems, welches für die Steuerung von Funktionen unseres Körper- und Gefühlslebens zuständig sind, die nicht der bewussten Steuerung unterliegen. Im Zuge dieser zarten Körpererfahrungen lernen die Säuglinge, dauerhafte Spannungs- und Stresszustände ihres Körpers zu lösen und die Fähigkeit zur Selbstregulation zurückzugewinnen. Typische Zeichen sind hierfür, dass die Körpersprache der Babys klarer, die Körperbewegungen anmutiger und der Blickkontakt wieder möglich wird.
In der präventiven Arbeit mit den Eltern erlernen diese, in einen inneren, achtsamen Dialog mit den Botschaften ihres Körpers zu treten. Die oberste Maxime lautet dabei, dass die Eltern ihre Säuglinge nur dort emotional begleiten können, wo sie in einer inneren, ,,freundlichen" Verbindung mit ihrem Körper sind. Anhaltende Angst- und Stresszustände schwächen demgegenüber die körperliche Selbstanbindung und, damit einhergehend, auch die elterliche Fähigkeit, die Signale des Säuglings intuitiv zu erspüren und zu beantworten. Besonders starke Ängste und Verunsicherungen erleben viele junge Eltern, wenn sie in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt mit dem Schreien ihres Neugeborenen konfrontiert sind. Hier hilft die EEH den Eltern, durch gezielte Gespräche und sanfter Körperarbeit in einen Zustand der inneren Sicherheit und Gelassenheit zurück zu kehren. Auf der Basis dieser zurückgewonnenen Sicherheit ist es den Eltern leichter möglich, die im Weinen verborgenen Botschaften des Säuglings (z. B. das Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug) intuitiv zu entschlüsseln und zu beantworten. Indem die Eltern im eigenen Körper inneren Halt und Sicherheit finden, sind sie zudem besser in der Lage, das Schreien des Kindes zu tolerieren und emotional zu begleiten.
Bindungsförderung in der Säuglingszeit
Während der Säuglingszeit können Eltern heutzutage mannigfaltige Gruppenangebote wahrnehmen, um mit ihrem Säugling aus dem Haus zu kommen und gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen. Besonders empfehlenswert sind die Kursangebote mit der Schmetterlings-Babymassage. Schmetterlingsberührungen wirken entspannend, sowohl für das Baby als auch für die erwachsene Person, die sie ausführt, stärken das Körperbewusstsein und ermöglichen es Eltern und ihren Säuglingen, sich für den Aufbau einer stabilen Bindung zu öffnen.